Primärpräventive Wirkungen der Arbeit des „Netzwerkes Märkisches Viertel“
Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm Gesundheitsforschung.
Laufzeit: Juli 2007 – Juli 2010
In diesem interdisziplinären Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit den Betroffenen und AkteurInnen die Arbeit des Netzwerkes Märkisches Viertel als lokale Struktur primärpräventiver Gesundheitsförderung für ältere Menschen analysiert und ihre Wirkungen auf Männer und Frauen und insbesondere auf sozial benachteiligte ältere Menschen beschrieben. Primärprävention dient der Vorbeugung von Krankheitssymptomen jedweder Art. Richtet sie sich an die Zielgruppe älterer Menschen, stehen altersspezifische Gesundheitsgefährdungen und ihre Ursachen im Fokus. Dabei stellt sich die Frage, wie die Zielgruppe, insbesondere die sozial Benachteiligten unter ihnen, zu erreichen und zu motivieren ist. Gesundheit ist nicht nur die „Abwesenheit von Krankheit“, sondern wird als „Zustand völligen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens“ definiert. In diesem Sinne beschränkt sich Primärprävention nicht nur auf die Vorbeugung von Krankheiten und ihren Symptomen, sondern hat die gesundheitsförderliche Gestaltung der ganzen Lebenswelt im Blick. Wie kann eine solche Art der Gesundheitsförderung aussehen? Zentraler Bestandteil einer effektiven Primärpräventionsstrategie für die Zielgruppe „ältere Menschen“ ist die Stärkung und Entwicklung ihrer Ressourcen. Da sich der Aktionsradius der meisten SeniorInnen überwiegend auf die Wohnumgebung und den eigenen Stadtteil konzentriert, in dem die alltäglichen Wege beschritten, Besorgungen gemacht, soziale Kontakte geknüpft und gepflegt werden können, kommt dem Stadtteil mit seinen baulichen, infrastrukturellen und sozialen Gegebenheiten eine große Bedeutung für die Primärprävention zu. Die Arbeit des Netzwerkes Märkisches Viertel wird als Beispiel für einen Ansatz zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität älterer Bewohner durch die ehrenamtliche Vernetzung lokaler Akteure detailliert analysiert und ausgewertet. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, die Wirkungen der Netzwerkarbeit nachzuvollziehen, Anregungen für mögliche Verbesserungen zu geben, Instrumente der Selbstkontrolle vorzuschlagen und schließlich die Übertragbarkeit und Modellhaftigkeit des Ansatzes prüfen.
Arbeitsschritte
Vorbereitung:
- Thema: Datenerhebung Märkisches Viertel
- Methoden: Auswertung amtlicher Statistiken und Planunterlagen, Erfassung Angebotsstruktur
Projektphase 1:
- Thema: Arbeitsweise, Struktur, Gremien des Netzwerkes Märkisches Viertel
- Methoden: teilnehmende Beobachtung in Sitzungen, Interviews mit Netzwerk-Akteuren
Projektphase 2:
- Thema: Außenwirkung des Netzwerkes Märkisches Viertel
- Methoden: repräsentative Bewohnerbefragung, Betroffenen-Interviews, Workshops mit Experten
Projektphase 3:
- Thema: Evaluation der Ergebnisse
- Methoden: Auswertung Phase 1/2, Entwicklung einer Strategie zur fortlaufenden Qualitätskontrolle
Bearbeitet durch: Dr. Josefine Heusinger, Dr. Birgit Wolter; Kerstin Kammerer, Maja Schuster
Kontakt: Dr. Birgit Wolter,